Unsere Hände waren eiskalt und auch die zwei Paar Handschuhe wärmten nicht mehr. Endlich kamen die Sanitäter mit heißem Tee. „Wer will noch Tee?“ „Ich!“, riefen meine Freundin und ich so laut es ging. Die Sanitäter gaben uns zwei Becher. Erleichtert schlossen wir unsere Hände um sie. „Nur noch eine Stunde!“, rief eine Stimme hinter uns. Ich atmete tief durch. „Weißt du, wen wir in einer Stunde sehen?“ Ich nickte grinsend. Auf einmal öffneten sich die Hallentüren. Alle begannen zu schreien. „Da sind sie!“, schrie meine Freundin, Lisa, und ließ ihren Teebecher fallen, schrie und fuchtelte mit den Postern. Erst jetzt entdeckte ich Jays Kopf, der über die Menge ragte. Ich fing an zu schreien, zückte meine Kamera, holte Poster aus meiner Tasche und drängelte mich in die erste Reihe. Chris, Izzy und Mikel kamen mit Eddings bewaffnet, grinsend auf uns zu. Von hinten drückten die Fans immer mehr. Ich probierte gleichzeitig ein Video mit meiner Kamera aufzunehmen und ihnen die Poster so hinzuhalten, dass sie unterschreiben würden. Und schließlich kam Chris wirklich unterschrieb brav auf meinem Poster und ich stotterte: „Danke… ehm.. könntest du noch was in die Kamera sagen?“ „Ja! Klar!... Hi! Ich bin Chris von US5! Wir sind hier auf dem Konzert in Neu Isenburg und… Ja wir unterschreiben hier gerade und deshalb muss ich auch weiter. Viel Spaß auf dem Konzert!“ Er grinste mir noch zu. „Tschüß und Danke!“, rief ich ihm noch hinterher. Auch Izzy und Mikel unterschrieben auf einem meiner Poster, sagten aber leider nichts in die Kamera. Auch Jay kam noch kurz vorbei. Ich hatte nur sein Grinsen aufnehmen können. Und schließlich kam auch noch Richie und so wurde das Geschreie und Gedränge nur noch größer. „Richiiiiiiiiiiie!“ Kam es von allen Seiten. Er ging auf die Menge zu grinste offen und sichtlich erfreut. Leider unterschrieb er nicht auf meinem Poster. Er kam noch nicht einmal in meine Nähe, aber ich hatte Richie gesehen. Ich konnte es gar nicht glauben. Wie lange hatte ich mir diesen Moment gewünscht? Schon seit einem Jahr wollte ich ihn unbedingt einmal in echt sehen. Schon seit einem Jahr schwärmte ich für ihn. Schon seit einem Jahr sah ich mir jede Sendung an, auch wenn US5 nur für 2 Minuten zu sehen waren. Ich seufzte zufrieden. „Chlotti! Chlotti! Ich habe ein Autogramm von Chris!“, kam sie mir strahlend entgegen. (Sie schwärmte mehr für Chris als für Richie.) „Aber das beste ist, dass Richie ein Poster für dich unterschrieben hat mit Widmung!“ Ich strahlte zurück: „Echt? Wow! Danke! Und schau du dir mal das an!“ Ich begutachtete das Poster, während Lisa das Video anschaute. „Cool! Danke!“, fiel sie mir um den Hals und ich konnte mich auch nur bei ihr bedanken.
Lisa und ich waren beide vor kurzem 16 geworden und waren schon seit dem Kindergarten beste Freundinnen. Ich fand Lisa immer hübscher als mich selbst. Sie hatte dunkel grüne Augen und lange, schwarze Haare. Außerdem war sie 1,74m groß, worum ich sie wirklich beneidete, denn ich selbst war nur 1,66m klein. Außerdem hatte Lisa eine total schöne Figur, ich eigentlich auch, aber sie hatte meterlange Beine (^^). Ich hatte blonde, schulterlange Haare und wasserklare, blaue Augen. Wir waren seit Anfang an US5 Fans. Seit wir den Videoclip zum ersten Mal im Fernsehen gesehen hatten.
Nachdem wir uns noch eine halbe Stunde in der Kälte aufhalten mussten ging es endlich in die Halle. Es war ein rießen Gedränge, aber wir schafften es im zweiten Absperrbereich ganz nach vorne. Die Halle füllte und füllte sich. Das Gedränge war schon vor dem Beginn unerträglich. „Ich stand da aber!“ Oder „Lass mich mal durch, da vorne steht meine Freundin!“ Hörte man immer wieder, aber es gab keine Chance mehr zu den Anderen zu kommen, falls sie nicht nur eine Ausrede waren. Noch bevor US5 auch nur einen Schritt auf die Bühne gewagt hatten, schrieen die ersten Mädels bereits, als ein Mitarbeiter vor dem Vorhang entlang ging! Irgendwann ließen sich Lisa und ich auch anstecken. Und schließlich schrieen alle nur noch lauter als Senad seine drei Lieder sang. Ich nahm alles mit meiner Kamera auf. Und schließlich kamen SIE. Auf einmal hieß es mit einer Gruselstimme: Jay, Izzy, Mikel, Chris and Richie! Alle schrieen die Namen ihrer Lieblinge so laut es nur ging! Nachdem US5 schon rund 10 Lieder performt hatten, kam ein Moment, den ich nie vergessen werde. Richie starrte in meine Richtung und genau in diesem Moment gingen die Lichter über dem Publikum an, so dass er mich sehen konnte. Er saß auf einem Hocker. Er lächelte mir zu. Ich wurde knallrot, aber zwang mich zurück zu lächeln. Jay stieß ihm unsanft in die Seite, weil alle anderen schon aufgestanden waren, Richie es jedoch verpeilt hatte. Sofort sprang Richie auf und performte ganz normal weiter.
Schließlich kündigte Jay endlich den heiß ersehnten Teil an: „Ein Fan darf zu uns auf die Bühne kommen. Allerdings werden wir uns nicht einen aussuchen, sonder: Ihr bekommt Märktchen mit einer Nummer drauf, dann sagen Mikel, Izzy und Chris nach der Reihe eine Zahl und die Nummer die herauskommt wird genommen. Natürlich kann es auch eine Einstellige oder Zweistellige Zahl sein.
Alle fünf Boys sprangen von der Bühne und verteilten die Märkchen. Richie kam in unsere Nähe. Und so mit auch zu uns. Er drückte mir mit gesenktem Blick ein Märkchen in die Hand, wobei sich unsere Hände berührten und ich eine Gänsehaut bekam. Schnell ging Richie weiter und ich starrte auf die Nummer. 132! Ich prägte sie mir genau ein. „Welche Nummer hast du?“, wollte Lisa wissen. „132 und du?“ „256.“
Als alle Boys wieder auf der Bühne standen, achtete ich nur auf Richie, dieser ging unauffällig zu Chris, Mikel und Izzy und besprach etwas mit ihnen. Diese nickte nur kurz. „So und nun. Mikel, sag uns welche Zahl du willst.“, erklärte Jay. „1“ Juppie! Freute ich mich innerlich. „Ich nehme die … hm… Lasst mich mal überlegen… Die 3!“ Waaaas? Super… Ich hoffte die ganze Zeit darauf, dass Chris jetzt die Nummer 2 sagen würde, aber glauben tat ich es nicht. „Und? Was nimmst du, Chris?“, fragte Richie seinen Bandkollegen. „Ich nehme die goldene Mitte: 2!“ „Also heißt das, dass der Fan die Nummer 132 haben muss!“ Ein Gemurmel ging durch die Menge und ich konnte es nicht fassen. Unglaubwürdig starrte ich auf meinen Zettel. Ich bekam fast einen Heulanfall. „Wer hat die Nummer 132?“, fragte Jay. „Hier! Hier!“, schrie meine Freundin und deutete immer wieder auf mich. Ein Security Mann kam herbei kontrolliert den Zettel, nickte und führte mich zur Bühne. (ich hatte Lisa noch schnell meine Kamera ind die Arme gedrückt!) Meine Beine waren längst zu Pudding geworden und meine Hände fingen an zu zittern. Jay nahm mich bei der Hand und legte seinen Arm um meine Schulter. „Hier! Setz dich erst mal.“ Ich setzte mich auf den roten Stuhl und starrte unglaubwürdig von einem zum anderen. Richie stellte sich neben mich, Izzy und Mikel hinter mich, Chris stand neben Richie und Jay saß neben mir. „Und wie heißt du?“; fragte Jay. „Charlotte.“, antwortete ich mit zitternder Stimme. Nervös wischte ich mir meine schweißnassen Hände an meiner Hose ab. „Sicherlich wollen die anderen auch wissen, wie alt du bist!“ „16.“ „So, wir werden jetzt nur für dich unser nächstes Lied singen: The Day You Cried. Aber das ist noch nicht alles, aber den Rest erfährst du später.“ Und so sangen US5 nur für mich ein Lied. Richie kniete sich bei dem Refrain vor mich und schaute mir tief in die Augen. Von mir aus hätte dieser Moment fünf Tage dauern können. Schließlich war das Lied zu Ende und ich war fast enttäuscht, dass es so schnell ging. „So, aber wie du weißt, haben wir gesagt, dass das nicht alles war. „, erklärte Richie auf DEUTSCH: Ich lächelte. Auf Englisch fuhr er fort: „Du und eine weitere Person, dürfen eine Woche mit uns naja… abhängen!“ Ich konnte es noch weniger fassen und mein Kiefer klappte nach unten. „Wir werden dich noch kontaktieren. Vielen Dank, dass du mit uns auf der Bühne warst!“ Richie nahm meine eiskalte Hand und gab mir zwei Küsschen auf die Wange. Ich spürte den Zettel in meiner Hand. Auch die anderen vier gaben mir Küsschen und dann kam ich wieder zu meiner Freudin. „WOW! Chlotti (mein Spitzname)! Was hast du nur für ein Glück. Ich nickte nur grinsend und stellte mich wieder neben sie. Ich starrte in meine Hand und öffnete langsam den Zettel.
Teil 2
Hi! Behalte unbedingt die zwei Tickets, die dabei liegen und gib sie einem Security Mann nach Ende des Konzerts. Wir laden dich und eine, deiner Freundinnen in unseren Tourbus ein. Wir sehen uns!
US5
Wortlos gab ich den Zettel weiter an Lisa. Diese strahlte nur noch mehr als vorher. „Chlotti! Das ist besser als ein 6er im Lotto!“ Sie fiel mir um die Arme. Einige andere Fans drehten sich schon nach uns um. „Nicht so laut, Lisa!“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Wenn die das erfahren, reißen sie uns die Tickets aus der Hand und dann war`s das!“ Sie nickte und schaute mich geheimnisvoll grinsend von der Seite an. Ich nahm meine Kamera wieder in die Hand hielt kurz auf den Zettel. Dann filmte ich wieder das Konzert. Richie blickte noch zweimal in unsere Richtung. Jedes Mal wurde mir war ums Herz. Mitten im Konzert rief mich meine Mutter auf dem Handy an. „Hi! Ich wollte nur mal hörn….“ Die Verbindung war unterbrochen worden. Ich schickte ihr eine SMS:
Hi!
Du wirst es nicht glauben! Ich war auf der Bühne. Außerdem haben wir eine Woche mit US5 gewonnen! Das ist alles unglaublich! Nach dem Konzert dürfen wir noch mit in den Tourbus! Und dann fahren wir wieder nach Hause. Ich rufe dich nach dem Konzert an. HDGDL Chlotti
Als das Konzert zu Ende war, fing die ganze Menge an zu schreien: „Zugabe! Zugabe! Zugabe!“ Und es zeigte Wirkung: US5 kamen noch einmal auf die Bühne und sagen ihre erste Singel Maria: Alle sangen so laut es nur ging mit. Nachdem sie auch noch mal Just Because Of You gesungen hatten und gerade mitten in Come Back To Me Baby waren (sie hatten angekündigt, dass das das letzte Lied sein würde), riefen wir einen Security Mann zu uns und zeigten diesem unsere Tickets. „In Ordnung. Kommt mal mit.“ Er hob uns über die Absperrung und wir folgten ihm in den Sanitäterbereich. Dann ging es nach draußen, wo der Tourbus stand. Der Busfahrer öffnete die Tür, nach dem der Security Mann ihm die Tickets gezeigt hatte. „Bitte nichts durcheinander bringen!“, brummelte er uns mit gefühlslosem Blick entgegen. Wir gingen staunend weiter durch den Tourbus. (Meine Kamera war die ganze Zeit über an). Der Bis war rießig und sehr geräumig eingerichtet. Unten waren eine kleine Küche, zwei Badezimmer und viele Plätze zum Sitzen. Oben waren 14 Betten (Stockwerkbetten, jeweils 2 übereinander) und noch einmal eine Sitzecke mit Fernseher und so was allem. Es war ein richtiger Luxusbus. „Wow! Hier könnte man ja wohnen!“, rief Lisa aus. Ich grinste sie an: „Weißt du eigentlich was für Glückpilze wir sind?!“ Lachend fielen wir uns in die Arme. Und dann ließen wir uns in der oberen Etage auf zwei bequeme Sessel fallen und fingen an US5 Lieder zu trällern. Ich legte mir meine Kamera auf den Bauch, so dass man ein bisschen von mir und Lisa sehen konnte. Wir hörten erst auf als Gelächter und Räuspern hörten und drehten uns schlagartig um. Dort standen sie. Alle fünf Boys lächelten uns mehr oder weniger an. Izzy lachte sich halb kaputt und Mikel war auch kurz davor. Die anderen grinsten nur, aber innerlich mussten sie wohl auch laut lachen. „Hi!“, meinte Jay, kam auf uns zu und gab uns zwei Küsschen auf die Wange. Die anderen machten es ihm gleich. Richie schaute mir nicht in die Augen und ging dann schnell zu Lisa weiter. „Und wer ist deine Begleitung, Chlotti?“, fragte mich Chris, der Lisa nicht aus den Augen lies. „Das ist Lisa. Sie ist meine beste Freundin und auch 16.“, antwortete ich mit zittriger Stimme. Alle fünf hatten sich zu uns gesetzt. Richie saß neben Lisa, dann kam Jay. Neben mir saß Chris, dann Izzy und Mikel saß uns gegenüber. „Und… warum sollten ... oder durften wir herkommen?“, fragte Lisa mit ebenso zittriger Stimme, wie meine geklungen hatte. „Wir fahren euch nach Hause oder eigentlich könntet ihr auch hier drin übernachten, aber nur wenn eure Eltern einverstanden sind. Außerdem mussten wir ja Charlottes Adresse erfahren, sonst hätten wir euch ja nicht kontaktieren können, wegen der Woche.“, erklärte uns Mikel. „Stimmt auch wieder.“, murmelte ich. Ich konnte es immer noch nicht fassen. Ich saß hier mit meiner besten Freundin und redete mit unserer Lieblingsband. Ich schaute ungläubig zwischen den fünf Boys hin und her. Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken. Es war meine Mutter. „Ja? Mum?“ „Ja, ich bin es! Was ist jetzt los?“ Und ich erzählte ihr alles und fragte sie natürlich auch gleich, ob es in Ordnung sei, wenn wir im Tourbus übernachten würden. Und sie stimmt zu. Ich schrie vor Freude auf! US5 und Lisa drehten sich zu mir um. „Was ist los?“, fragte Lisa bestürzt. „Ich darf hier übernachten!“, grinste ich. (Ich hatte das Gespräch mit meiner Mutter beendet. Jetzt war nur noch die Frage, ob Lisa durfte und ihre Eltern waren viel strenger als meine Mum (Mein Vater war vor 1 Jahr bei uns ausgezogen).
Teil 3
Nervös wählte Lisa die Nummer ihrer Eltern. „Hi… Ja.“ Schnell erzählte ihnen das vom Tourbus. Sie blickte nervös aus dem Fenster. Ich kaute auf meiner Unterlippe und betete innerlich, dass sie es durfte. Sie legte lachend auf und strahlte mich an: „Ich darf auch!“ Grinsend setzten wir uns wieder. Irgendwann bemerkte ich, dass ich neben Richie saß und wurde rot. Lisa saß also neben Chris und lächelte etwas unsicher in die Runde. „Und wann dürfen wir zu euch?“, fragte sie dann leise. „Dann wenn es eure Eltern erlauben. Vielleicht in euren nächsten Ferien? Wann habt ihr denn Ferien?“, fragte uns Mikel. Ich überlegte kurz: „Die Osterferien.“ Lisa seufzte: „Aber das ist noch so lange hin.“ „Stimmt.“, grinste ich: „Noch ganze fünf Wochen!“ US5 grinsten auch. „Allerdings brauchen wir dann noch eine Vollmachtstellung von euren Eltern, sonst dürfen wir das nicht machen.“, erklärte uns Jay. „Das geht klar!“, lachte Lisa. „Am besten ihr gebt uns eure Handynummern.“, meinte Richie schnell. Ich drehte mich zu ihm und wollte gerade sagen: „Ja, klar. Gern.“ Da lachte Izzy. „Ganz schlechte Anmache, Richie. Auf so was steht keine Frau.“ Richie wurde rot und senkte den Kopf und alle anderen mussten grinsen, außer mir, denn ich hatte selber einen roten Kopf bekommen. „Da passt ja noch besser: Ich habe meine Handynummer verloren, bekomm ich deine?“, lachte Izzy. Ich lächelte ihn etwas unsicher an. „Also?“ Rache ist süß oder. Ich lächelte Izzy zuckersüß an: „Tut mir Leid, aber auf so eine Anmache stehe ich nicht.“ Dann sagte ich Richie meine Nummer. Die anderen lachten sich halb schlapp, während Izzy mich erst anstarrte doch schließlich auch grinsen musste. Nur Lisa sah mich fassungslos an. Wahrscheinlich würde sie später fragen: „Wie konntest du das nur machen?! Bist du verrückt?!“ Ich lächelte sie aufmunternd an. Sie sollte endlich auch mal aus ihrem Schneckenhaus heraus kommen. Es war immer so. Zuerst wirkte sie total schüchtern und wenn sie die Leute dann besser kannte, wurde sie offen, machte Witze und lachte mit den anderen mit. „Habt ihr ne Mailadresse?“, fragte sie doch dann tatsächlich. Jetzt war es an mir zu staunen. Die Jungs sahen sich zögernd an. Dann ergriff Chris das Wort: „Ja, aber gebt sie keinem Fan weiter ja? Das muss die Bedingung sein, dann bekommt ihr sie. Aber das ist total wichtig. Sonst bekommen wir pro Tag bestimmt über 100 Mails.“ „Natürlich geben wir sie nicht weiter!“, meinte ich gleich. Jay sah mich durchdringend an. Und Chris diktierte sie uns. Ich speicherte sie in meinem Handy so wie Lisa auch. „Und was macht ihr hier immer so?“, fragte ich. „Izzy flitzt hier herum… nackt natürlich. Chris und Richie schlagen sich. Mikel fängt an wie blöd rumzuhüpfen und ich bleibe ganz normal….. Höre Musik, schaue Fern, spiele Playstation oder so.“ „Haha!“, meinte Izzy. „Eigentlich ist es Jay der das alles auf einmal macht und wir sind die, die normal bleiben.“, lachte Mikel und Lisa und ich lachten sowieso schon. „Nene.“, meinte Jay wieder ernst. „Wir sind alle relativ normal. Natürlich gehen wir nach ner Show erst mal duschen dann reden wir noch drüber… und dann schauen wir fern oder so. Meistens gehen wir erst so um 12 oder 1 schlafen. Aber das geht auch nur gut, weil wir morgens etwas länger schlafen.“ Wir nickten. „Kennt ihr Singstar?“, fragte Richie auf einmal. „Klar!“, meinte Lisa. „Na dann kommt. Ich habe voll Lust drauf und die andren müssen eh mitmachen.“ Er grinste, so dass man seine weißen Zähne sehen konnte. „Also… Chris und Richie ihr wählt.“, entschied Jay. „Dann nehme ich…. Hm… Lisa.“; Chris grinste so, dass, wie Lisa sagen würde, seine super süßen Grübchen zum Vorschein kamen. „I take…. Ehm isch nehma Chlotti.“, erklärte Richie. Zu Chris kamen noch Izzy und Mikel und zu Richie und Jay. „Also es geht nicht nur um das Singtalent, sondern auch WIE man performt. Jeder, der nicht singt, aus der anderen Gruppe gibt eine Note von 1-10, 10 das beste, ab und dann wird der Durchschnitt errechnet nach einer Runde, bei der jeder einmal gesungen hat, wird geschaut wer insgesamt besser war und diese Gruppe bekommt dann einen Punkt. Und immer so weiter.“, erklärte uns Izzy. Durch Würfeln musste ich dann auch gleich schon anfangen. Ich entschied mich für Let Me Entertain You von Robbie Williams. Da ich selbst in einer Tanzgruppe bin und das Lied kannte, konnte ich sowohl gut performen als auch textsicher singen. Kritisch betrachtete mich Chris Gruppe, Zugabe-rufend meine eigene. Am Ende war ich tatsächlich Singstar. Nun musste ich nur noch gute Bewertungen bekommen. Chris zeigte ein 9, Lisa auch, Mikel eine 10 und Izzy eine 8. „Nicht schlecht.“, grinste ich.
Zum Schluss bekam jedoch trotzdem Chris Gruppe, die such kurzerhand Die crazy Winner genannt hatten, einen Punkt. Wir, Die hartnäckigen Kämpfer, konnten jedoch im Duett singen punkten. Jay & Richie sangen zusammen und schließlich noch Richie & ich. Wir sangen I Always Love You von Whitney Houston. "Hach, was für ein süßes Pärchen", säuselte Izzy. 10, 10, 10 und 10 waren die Bewertung. Natürlich freuten sich Richie und ich. Wir umarmten uns und hüpften lachend durch die Gegend.
Teil 4
Nachdem wir zu Ende gesungen hatten, das Ergebnis war 3:2 für uns, meinte Mikel plötzlich: „Ich hab voll Hunger. Komm wir machen schnell was.“ „Dann mach mal schnell was für dich und uns…“, grinste Jay. „Sonst geht’s noch?“, lachte Mikel. „Also was wollt ihr denn?“, fragte er dann schließlich mich und Lisa. Ich zuckte mit den Schultern. „Kannst du überhaupt etwas Genießbares machen?“, rutschte es mir raus. „Hoho!“, machte Chris. Und die anderen lachten alle nur Mikel machte ein ernstes Gesicht: „Ja kann ich! Wie wäre es mit Spaghetti Bolognese?“ „Aus der Dose?“, fragte schließlich Richie lachend. Wir lachten alle mit. „Boa, macht euch doch was alleine!“, meinte Mikel schließlich. „Armer, kleiner Mikel.“, Chris machte ein gespielt mitleidiges Gesicht. „Ich mach einfach was, wem´s schmeckt kann´s essen wem nid soll´s lassen!“, damit stellte sich Mikel an die „Küche“ und fing an etwas zu kochen. Nach bereits 20 Minuten roch super gut. „Hm… Mikel? Dauert es noch lange?“, fragte Izzy riechend. „Nee, ist gleich fertig.“
Es schmeckte wirklich gut. Das musste man zugeben. „Kochen kannst du, Mikel.“, meinte ich. Er grinste: „Und was kann ich dafür nicht?“ Ich erwiderte diesmal nichts, sondern lächelte nur. Richie fing auf einmal an mit einer Nudel vor Izzys Gesicht herum zu fuchteln. Dieser nahm sie Richie weg: „Die ess ich jetzt lieber nicht!“ Damit schnickte er sie weg und traf….? Mikels Gesicht. Dieser wollte sich revengieren, verfehlte jedoch Izzys Gesicht und traf Jays. Und so begann eine wilde Essensschlacht. Es war schon ganz schön eklig, aber in dem Augeblick machte es keinem was aus. Als wir dann jedoch aufhörten. Jeder hatte Soße oder Spaghetti irgendwo hängen. In den Haaren, im Gesicht, an den Händen und Armen, am T-Shirt und an der Hose.
„Also, es ist eindeutig! Chlotti sieht am Schlimmsten von uns aus.“, lachte Richie. „Wow! Das Kompliment wollte ich schon immer mal bekommen.“, grinste ich zurück. „Wir gehen das erst mal abwaschen. Kommt mit.“ Damit gingen wir in das mega enge Badezimmer. Schließlich hatten wir alles was abzuwaschen ging abzuwaschen, aber mein T-Shirt und meine Hose waren immer noch total dreckig. „Wir geben dir was von unserem zeug, Moment!“, meinet Mikel grinsend. Er und Izzy kamen mit einer Hose und einem Shirt zurück: „Die Sachen sind uns etwas zu klein, vielleicht passen sie einiger Maßen.“ Ich ging in das zweite leere Bad und zog das Shirt und meine Hose aus. In dem Moment wurde die Tür geöffnet. Nicht nur ich sondern auch der Öffner bekam einen knallroten Kopf. Richie starrte mich mit offenem Mund an. Ich starrte genauso fassungslos zurück. „Ich… es… ich also.. es tut mir Leid! Entschuldigung!“, meinte er auf deutsch. Ich nickte nur. Er schloss die Tür wieder. Ich hörte die anderen draußen lachen. Ich zog total lahm die neuen Sachen an. Ich ging vorsichtig aus der Tür, meine Sachen hatte ich ordentlich zusammengelegt. Die anderen verstummten sofort als sie mich sahen. Ich konnte Richie nicht in die Augen blickten, erstens weil er mitroten Kopf auf dem Boden starrte und mir das zu peinlich war. Jay half uns daraus: „Du könntest fast mit uns so auf der Bühne auftreten.“, lachte er. Ich grinste und fing an die ersten paar Takte von Just Because Of You zu singen und etwas zu tanzen. Ich bekam sogar Applaus. „Kommt, wir spielen Vex. Das ist total cool!“, erklärte Chris. Lisa nickte grinsend und auch die anderen waren einstimmig dafür. Wir gingen in die Sitzecke und Chris mischte Karten. Wir warteten. „Also das hier ist ein Mix aus Wahrheit oder Pflicht und Flaschendrehen. Es geht immer der Reihe nach. Wer fängt an?“, fragte Jay „Immer der, der fragt.“ Also zog Jay die erste Karte: „Wer aus der Gruppe mag wohl One-Night-Stands. Begründung.“ Jay sah in die Runde. „Izzy oder Mikel… weil… ehm… keine Ahnung! Ihr seht einfach so aus.“ Ich lachte los, als ich Mikels fassungslosen Gesichtsausdruck sah. „Du bist dran Chlotti.“ Chris gab mir eine Karte. Ich hatte Pantomime gezogen und den Begriff Schlafsack. Ich atmete aus: „Puh.. Pantomime.“ Ich stellte ein Zelt dar und legte mich rein. Zog den Reißverschluss zu und schlief. Alles kam bloß nicht Schlafsack. Lisa kam schließlich drauf als ich mich um meine eigene Achse drehte. „Hä? Wie kommt man den bitte schön da drauf?“ „Lange Geschichte.“, meinte ich kurz und grinsend. Lisa erwiderte das Lächeln.